Ich habe seit 2021 chronische Kopfschmerzen, bisher ohne einen wirklichen Anhaltspunkt, woran es liegen könnte. Mit diesem Blog Post versuche ich, meine Symptome zusammenzufassen und zu beschreiben. Dies mache ich aus zwei Gründen.
- Ich muss häufig meine bisherige Krankheitsgeschichte erzählen, immer dann, wenn ich wieder jemanden gefunden habe, der denkt, dass er mir garantiert helfen kann.
- Ich möchte herausfinden, ob jemand ähnliche Symptome hat oder hatte und vielleicht mehr darüber weiss, wie sie geheilt oder abgeschwächt werden können.
Bei Punkt Nummer 1 hätte ich eigentlich erwartet, dass ich das elektronische Patientendossier einsetzen könne, aber leider weit gefehlt. Meine Erfahrungen damit habe ich in einem eigenen Blog Post festgehalten.
Symptome
Ich habe Kopfschmerzen, sehr lokal im vorderen Bereich des Kopfes, mittig über der Nase auf Höhe der Augenbrauen. Der Schmerz baut sich sofort oder innerhalb von Sekunden auf und baut sich danach wieder ab. Je schneller der Schmerz sich aufgebaut hat, desto länger dauert es, bis er wieder abgebaut ist. Die Intensität variiert von kaum merklich bis hin zu so stark, dass ich mich auf nichts anderes mehr konzentrieren kann.
Am Morgen nach dem Schlafen habe ich nie Kopfschmerzen.
Die folgenden Ereignisse provozieren den Schmerz:
- Kopf nach unten halten, z.B. beim Schuhe binden, etwas vom Boden aufheben, sich hinlegen, etc. Der Schmerz ist in diesem Falle nicht sehr intensiv und baut sich relativ schnell wieder ab.
- Niesen führt in den meisten Fällen zu sofortigen und sehr intensiven Kopfschmerzen. Wenn ich mehrmals niesse, dann kann es Stunden dauern, bis die Schmerzen abgeklungen sind.
Niesen am Morgen im Bett führt mehrheitlich nicht zu Kopfschmerzen. - Husten hat sehr ähnliche Auswirkungen wie niesen, aber sehr viel weniger intensiv.
- Springen (bzw. hart landen) führt zu intensiven Kopfschmerzen, welche aber relativ schnell wieder abklingen.
Joggen verursacht hingegen keine direkten Kopfschmerzen.
Veränderungen
Als Ingenieur suche ich nach einer Ursache, wenn sich ein System auf einmal anders verhält. Also frage ich mich auch hier: Was hat sich verändert?
- Ab April 2020 habe ich im Home Office gearbeitet, also rund 18 Monate bevor die Symptome auftraten. Die gesamte Infrastruktur ist sicherlich weniger optimal als im Büro. Noch heute arbeite ich 2 Tage pro Woche im Home Office
- Im Juni und Juli 2021 hatte ich je eine COVID Impfung und im Dezember den Booster. Irgendwann 2021 oder 2022 wurde ich positiv auf Corona getestet, der Verlauf war mild.
- Im August 2021 musste ich mit Joggen aufhören (aufgrund von Problemen in den Achilles Sehnen). Ich joggte davor zwei bis drei Mal pro Woche, insgesamt bis zu drei Stunden. Heute jogge ich wieder, aber weniger oft, viel weniger intensiv und nur noch 30-45 Minuten pro Training.
Odysee
Ich habe schon einiges ausprobiert, bisher leider ohne Erfolg. Ich möchte hierbei anmerken, dass ich an die hiesige Schulmedizin glaube. Aufgrund fehlender Erfolge habe ich mich aber geöffnet gegenüber esoterischen Methoden.
Die folgende Auflistung beschreibt chronologisch sämtliche Behandlungen, welchen ich mich bisher unterzogen habe:
- Augenarzt (Dezember 2021): Test des Augendrucks sowie Sehtest zur Validierung des Brillenrezeptes.
Resultat: Perfekter Augendruck und die Sehstärke passt optimal zur Lesebrille. - Hausarzt (Januar 2022): Behandlung mit Antibiotika gegen Stirnhöhlenentzündung.
Resultat: Diese Behandlung war erfolgreich, nach dem Absetzen der Antibiotika kamen die Schmerzen zurück. - MRI (Februar 2022): Mein Kopf wurde per Magnetresonanz während 40 Minuten durchleuchtet.
Resultat: Kein Befund. - Hals-Nasen-Ohren Spezialist (Juni 2022): Untersuchung der Nasen- und Stirnhöhlen durch die Nase.
Resultat: Kein Befund, welcher die Schmerzen erklärt. Die Gänge seien wohl etwas eng, aber nicht zu eng, offen und nicht entzündet. - TCM Spezialist (Juli 2022): Eigens für mich nach chinesischer Medizin zusammengestellter Tee, zwölf Sitzungen mit anfänglicher Untersuchung, Schröpfen und Akkupunktur.
Resultat: Diese Behandlung hatte keinerlei Auswirkung. - Osteopatin (August 2023): Eine Osteopatin hat kleinere Fehlstellungen diagnostiziert. Während fünf Sitzungen hat sie diese behandelt und zusätzlich die Membranen in meinem Kopf gelöst, damit in meinem Körper die Flüsse wieder optimaler sind.
Resultat: Diese Behandlung hatte keinerlei Auswirkung. Abgesehen davon, dass ich seither Buch führe über die Intensität meiner Kopfschmerzen, siehe weiter unten. - Gemeinschafts-Arztpraxis (März 2024): Die Schmerzen wurden eindeutig intensiver über die Zeit, deshalb wollte ich eine Zweitmeinung eines Allgemeinarztes.
Resultat: Zuweisung an einen Neurologen. - Neurologe (April 2024): Rein verbale Abklärungen resultierte in Ratschläge (täglich zwei Tassen Espresso trinken und wöchentlich drei Mal 20 Minuten joggen) sowie eine Verordnung für Physiotherapie.
Resultat: Diese Behandlung hatte keinerlei Auswirkung. - Physiotherapeutin (Mai 2024): Dry Needling sowie Massage des oberen Rückens, Nacken und Kopfes.
Resultat: Diese Behandlung hatte keinerlei Auswirkung. - Neurologe (Juli 2024): Ich wurde erneut neurologisch untersucht, dieses Mal von einem anderen Experten als im April 2024. Es wurde ein EEG durchgeführt, auch hier gab es keinen Befund. Der Neurologe hat mir für eine Woche ein abschwellendes Nasenspray verordnet (vier Anwendungen täglich), diese Behandlung hatte keinen Effekt auf die Kopfschmerzen.
- CT (September 2024): Nachdem die Kopfschmerzen merklich intensiver werden, habe ich einen anderen HNO Experten beigezogen. Erste Frage: Wurde jemals ein CT erstellt? Bisher nicht, also wurde dies nachgeholt.
Resultat: Kein Befund, insbesondere sind sämtliche Höhlen und Durchgänge dazwischen offen. - Hals-Nasen-Ohren Spezialist (September 2024): Nachdem das CT keinen Befund zeigte, wurde abgeklärt, ob die Höhlen allenfalls zu offen sein könnten und ob weitere Probleme (wie Fisteln) bestehen.
Resultat: Kein Befund, nach wie vor keine bekannte Ursache der Schmerzen. - Drittmeinung (Oktober 2024): Die MRI und CT Bilder wurden von einem weiteren HNO Spezialisten begutachtet. Auch dieser hält fest, dass es keine Hinweise auf chronische oder akute Entzündungen, Liquorleck, Empty-Nose Syndrom, Silent-Sinus Syndrom. Seiner Meinung nach sollten Abklärungen in Richtung Trigeminusneuralgie oder Clusterkopfschmerz gemacht werden.
In dieser Liste ist schon ziemlich viel drin und ich weiss schon vieles, was nicht die Ursache für meine Kopfschmerzen ist. Für mich ist es interessant, dass bisher alle Mediziner der Meinung sind, das Blut zu untersuchen mache keinen Sinn.
Historie
Die Kopfschmerzen haben Ende 2021 begonnen. Wann genau ist schwierig zu sagen, es war ein schleichender Prozess. Ich führe seit August 2023 Buch über die Intensität meiner Kopfschmerzen, wobei die Klassierung nicht streng nach objektiven Kriterien erfolgt.
Eine Beschreibung, wie die Grafiken zu interpretieren sind, bietet varimeters.com. Aber prinzipiell zeigt das Flächendiagramm den Verlauf über die Zeit und das Mosaik die Intensität über alle Monate des Jahres (von oben nach unten) pro Tag (von links nach rechts), sodass jeweils dieselben Wochentage übereinander liegen.
Experimente
Ich habe ein paar Selbst-Experimente durchgeführt – ohne dabei medizinisch überwacht oder beraten worden zu sein. Ich habe jeweils versucht, keine anderen Parameter zu verändern. Es ist aber klar, dass dies nicht immer möglich war.
Stichwort | Beschreibung | Auswirkung |
Alkohol | Ich habe einen Monat lang jeden Tag Alkohol getrunken und war dann einen Monat lang trocken. | Nicht merklich |
Flüssigkeit | Ich habe meine Flüssigkeitszufuhr einerseits stark reduziert und anderseits erhöht auf bis zu 6 Liter Wasser pro Tag. Da dies aus anderen Gründen nicht mehr gesund ist, habe ich einen Teil durch salzige Suppe ersetzt (Bouillon). | Viel Flüssigkeit reduziert die Schmerzen, wenig Flüssigkeit verstärkt sie. |
Kaffee | Da Koffein die Blutgefässe verengt, habe ich über längere Zeit keinen Kaffee getrunken. Oder dann täglich zwei oder mehr Espresso. | Nicht merklich |
Magnesium | Ich habe während vier Monaten Magnesium eingenommen (täglich 375 mg als Pulver). | Nicht merklich |
Morgenessen | Ich habe über längere Zeit warm gegessen (Rührei mit Speck), kalt (Müesli) oder gar nicht (Intervallfasten). | Nicht merklich |
Schlaf | Ich habe beobachtet, ob sich meine Kopfschmerzen verändern, wenn ich entweder viel oder wenig schlafe. | Nicht merklich |
Danke
Ich bedanke mich ganz herzlich beim Autor dieses Blogs für die Möglichkeit, hier als Gast-User einen Beitrag in eigener Sache posten zu dürfen.
Des Weiteren bedanke ich mich bei den Machern von varimeters.com. Ich verwende Varimeters unterdessen für das Tracking von diversen Parametern in meinem Leben. Die meisten davon möchte ich der Allgemeinheit nicht antun, aber die Grafiken in diesem Blog wurden durch Varimeters erstellt.